Penzberg müht sich gegen Aich

„Die Mannschaft, die nur ein Spiel verloren hat, war nicht zu sehen“
Artikel vom 23. April 2025
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Das Topteam FC Penzberg kriegt beim 3:0 gegen den abgeschlagenen FC Aich in der Bezirksliga Süd gerade noch so im rechten Moment die Kurve.
Sie wollen noch immer den Fuß in die Türe zur Relegation bringen – wenn ihnen die Konkurrenz schon den Gefallen tut und patzt. Ein paar Prozent Rest-Hoffnung treiben die Penzberger Fußballer an, haben sie doch im Fußballjahr 2025 alles gewonnen, mit Ausnahme des Duells mit Überteam Aubing. In Aich passte zwar zunächst die Einstellung überhaupt nicht, dafür aber am Ende das Ergebnis. 3:0 siegte der FCP beim Absteiger aus der Bezirksliga. „Die Mannschaft, die nur ein Spiel verloren hat, war nicht zu sehen. Trotzdem gewinnt sie. Das macht sie aus“, hielt Trainer Maximilian Bauer fest.
Am ungewohnten Termin Ostersonntag lag’s wohl kaum. „Der hat uns keine Probleme bereitet“, sagt der Coach. Sehr wohl aber der Gegner. Die Aicher haben sich zwar mit ihrem Schicksal abzufinden, werden aber bis zum letzten Spieltag Widerstand leisten. „Man möchte meinen, dass die Halligalli machen. Aber das war ein sehr professionelles Auftreten voll Motivation und Wille“, so Bauer. Anders verhielten sich die Penzberger, obwohl der Trainer das Gros seiner Ansprache verwendete, um Ernsthaftigkeit einzufordern. „Das war gefühlt nicht die Mannschaft, die ich kenne“, betonte Bauer. Die Aicher erzielten ein Tor, das wegen Abseitsstellung nicht gegeben wurde, zwei weitere gute Chancen entschärfte Torwart Daniel Baltzer. „Wieder kein Gegentor dank ihm. Ich kann nur den Hut ziehen“, lobte sein Coach.
Pausenansprache zeigt Wirkung: „Gelobt habe ich sie nicht“
So gar nicht zum Spiel passte die Führung des FCP. Immerhin: Der Torschütze belohnte sich für seine starke Form in den vergangenen Wochen. Jonas Kirschner läuft seit dem Winter als Rechtsverteidiger auf. Das mag seltsam anmuten, weil er doch als Stabilisator und Brecher im defensiven Mittelfeld aus Geretsried gekommen war. Aber Coach Bauer, früher selbst Rechtsverteidiger, erdachte für ihn eine neue Rolle. „Er nimmt den Körper mit, ist schnell, läuft viel – er hat alles, was ein Rechtsverteidiger braucht.“ Zuletzt hat Kirschner Offensivdrang entwickelt, erzielte im dritten Spiel in Folge einen Treffer.
In der Kabine gab es deutliche Worte. „Gelobt habe ich sie nicht“, scherzte Trainer Bauer. „Nur weil wir gerade viel gewinnen und Glück haben, dürfen wir nicht vergessen, wo wir herkommen.“ Seine Fußballer besserten sich merklich. Auch wenn sie es nach dem Seitenwechsel und spätestens ab Minute 70 mit massivem Gegenwind sowie einem weiter kämpfenden Gegner zu tun hatten. Die restlichen Tore gelangen Franz Fischer sowie Murat Ersoy mit einem Seitfallzieher. „Immer ein Hingucker“, so der Trainer. Und dann taten sie noch etwas fürs Image. Als der Schiedsrichter auf Elfmeter entschied, lehnten die Penzberger ab, weil sie kein Vergehen sahen. Bauer: „Wir versuchen, unser Bild der arroganten Penzberger wegzumachen.“
Quelle: Andreas Mayr