Nicht erklärbar“: FC Penzberg nach der Pause desaströs
2:6-Niederlage im Nachholspiel in Neuperlach
Slapstick-Momente nach Seitenwechsel waren die maßgebliche Ursache für die 2:6 (0:1)-Abfuhr des FC Penzberg beim SV Neuperlach.
Foto: Rabuser
Penzberg – Das letzte Blinzeln in Richtung Aufstiegsrelegation ist für den FCP damit obsolet. Für Martin Wagner hatte sich der Blick Richtung Landesliga schon vor dem Nachholspiel am Dienstag erledigt.
Sein Team sei „nicht stabil genug“, um eine Saison konstant durchzuziehen. Ein Ausfall hier, ein weiterer Verletzter da. Alles wichtige Akteure, in den meisten Fällen längerfristige Absenzen. Mit dabei waren sie alle. Maximilian Gerg und Sepp Siegert junior in zivil, Maximilian Kalus und Maximilian Berwein in wärmender Sportlerkleidung. Während die beiden Viererketten-Mitglieder außen vor blieben, konnten die beiden Letztgenannten wenigstens im Laufe der Partie noch eingreifen. Berwein gelangen dabei die beiden Ehrentreffer der Gäste. Die Stipvisite ihres ehemaligen Mitspielers Samir Neziri, der inzwischen für den TSV 1860 München II in der Bayernliga kickt, half den Penzbergern auf der Sportanlage an der Bert-Brecht-Allee indes nichts. Sie waren von Beginn an das unterlegene Team.
Gleich den ersten Angriff der Platzherren setzte Izzet Akyüz allenfalls eine Handbreit am Pfosten vorbei. Neuperlachs zweiter Versuch mündete dann aber im Führungstreffer. Akyüz erlief einen Chipball in den Raum, schickte die Kugel zur Mitte, wo sie Adrian Kohsiek nur noch über die Linie zu drücken brauchte (4.). „Kommunikationsproblem“, stellte Wagner bedauernd fest. Der FCP benötigte eine gewisse Anlaufzeit, um sich dem aggressiv anlaufenden Kontrahenten anzupassen. „Die ersten 15 Minuten total verpennt, deswegen sind wir der Musik wieder hinterhergelaufen“, monierte der Coach.
Einmal besser im Spiel, ergaben sich sogleich die ersten Möglichkeiten. So setzte Denny Krämer einen Kopfball über die Querlatte, Andreas Schneeweiß das Spielgerät aus aussichtsreicher Position ans Außennetz. „War gut, der Nächste geht“, munterte Wagner seinen Angreifer auf. Lieber wäre dem Trainer der Pass ins Zentrum gewesen. „Dann steht´s 1:1.“ Und dann war da nochmals Krämer, der den Ball aus dem Gewühl gekonnt gegen den Lauf von SVN-Keeper Alex Pfister Richtung Tor setzte, die Kugel aber von Kerem Tokdemir noch vor der Linie geklärt wurde. Auf der anderen Seite hielt Korbinian Neumaier sein Team mit einer Parade gegen Alex Napel im Rennen.
Nach dem Seitenwechsel geschah das Unerklärliche. Die Penzberger vergaben zwei dicke Dinger. Schneeweiß nach Querball von Berwein, Erduan Abdyli mit einem Kopfball aus kürzester Distanz. Doch war Abdylis Rolle als tragischer Held damit noch nicht formvollendet. Augenblicke später führte sein Ballverlust zum 0:2. Ein Wirkungstreffer, denn ab diesem Zeitpunkt habe sein Team „vogelwild verteidigt“. Zwar attestierte Wagner den Neuperlachern die spielerische Klasse, Geschenke dieser Güte anzunehmen, „es ist trotzdem nicht erklärbar, warum wir dann so auseinanderbrechen“. Neuperlach zog auf 6:1 davon, ehe Berwein noch ein wenig Ergebniskosmetik betrieb. Neuperlach hatte sich für die 1:5-Niederlage vom Hinspiel ausreichend revanchiert. (Oliver Rabuser)
Statistik
SV Neuperlach 6 FC Penzberg 2 Tore: 1:0 (4.) Kohsiek, 2:0 (50.) Kohsiek, 3:0 (51.) Akyüz, 4:0 (53.) Akyüz, 4:1 (63.) Berwein, 5:1 (71.) Akyüz, 6:1 (85.) Alex, 6:2 (86.) Berwein. Gelbe Karten: Neuperlach 4, Penzberg 3. Schiedsrichter: Xaver Fabisch. Zuschauer: 60.