Nach drei Jahren beim FC Penzberg: Trainer Martin Wagner – Schluss zum Saisonende

Jetzt hat erst einmal die Familie Vorrang

Martin Wagner legt sein Amt als Trainer des FC Penzberg nach Saisonende nieder. Nach drei Jahren beim FC macht er zur neuen Saison Platz auf der Trainerbank.

Penzberg – Es sind nur noch acht Spiele, dann endet die Amtszeit von Martin Wagner beim FC Penzberg. „Ich werde im Sommer aufhören“, kündigt der Trainer des Tabellensechsten der Bezirksliga Süd an. „Die Entscheidung ist mir nicht leicht gefallen“, räumt er ein, zumal er sich mit seiner Mannschaft blendend verstand. Aber nach drei Jahren beim FC spürte der Coach in sich eine heilige Unruhe, dass er wieder weiterziehen muss.

Nur zwei Spielzeiten erlebte der 37-jährige Trainer. Die erste Saison währte wegen der Pandemie zwei Jahre. Seine Elf beendete sie auf dem zweiten Tabellenplatz. Weil aber der Bayerische Fußball-Verband wegen der ausufernd langen Runde das Reglement änderte und die Relegation aussetzte, erfüllte sich der Traum von der Landesliga nicht. „Das ist ein bisschen schade“, bedauerte der Coach diese Konstellation. „Mein Ziel wäre es gewesen, dass ich mit der Mannschaft aufsteige.“

Corona bereitete dem Trainerteam einige Schwierigkeiten

Das Potenzial besaßen sowohl der Trainer als auch sein Team. Nur unterschrieb Wagner zum falschen Zeitpunkt bei einem Verein, der wie viele andere unter den Auswirkungen von Corona zu leiden hatte. In den zwei Jahren seines Wirkens absolvierte der Trainer „gefühlt zehn Vorbereitungen“, die allen an die Substanz gingen. In der Folge erkrankten manche Kicker an Corona, andere zogen sich wegen der hohen Belastung nach langer Pause schwere Verletzungen zu. Die schwerste Phase hatte Wagner im vergangenen Herbst zu überstehen, als der Kader gewaltig ausdünnte und die Mannschaft sechs Partien in Serie verlor.

In dieser Phase zeigte sich, wie eng das Band zwischen den Verantwortlichen und ihrem ersten Angestellten gezogen war. „Ich habe immer die Rückendeckung gespürt“, sprach der Coach vom absoluten Vertrauen, dass zwischen ihm und der Vereinsführung herrschte. Auch die Spieler betrachteten die zwischenzeitige Krise nicht als Niedergang, sondern als Herausforderung. Wagner gab den jungen Kräften aus der zweiten Reihe eine Chance, die zwar am Anfang schwer zu schnaufen hatten, aber dann nicht nur eine enorme sportliche Entwicklung hinlegten. „Was den Teamgeist betrifft, haben wir einen großen Schritt nach vorn gemacht“, ist er überzeugt.

Im Falle der Relegation: Verzögerung des Abschieds

Das braucht er ihnen nicht zweimal sagen. Zwar neigt sich seine Amtszeit in Penzberg dem Ende zu, aber seine Mannschaft hätte nichts dagegen, einen Abschied um ein paar Wochen hinauszuzögern und Wagner noch ein bisschen länger als geplant zu behalten. Die Relegation müsste er noch mit ihr bestreiten. Wie ernst das alle nehmen, konnte Wagner in der vergangenen Woche beim Training bestaunen. Christian Wiedenhofer und Maximilian Panholzer, die sich im vergangenen Spätsommer beide einen Kreuzbandriss zugezogen hatten, trabten schon wieder im lockern Lauf mit einem Physiotherapeuten über den Rasen. Ihr Trainer mag zwar Ende Mai gehen wollen, aber so leicht wollen sie ihm den Abschied auch wieder nicht machen. (Christian Heinrich)

g 3. Schiedsrichter: Xaver Fabisch. Zuschauer: 60.

„Es ist in letzter Zeit alles ein bisschen viel geworden“: Wagner will mehr Zeit für die Familie einräumen

Entsprechend groß ist die Enttäuschung innerhalb der Mannschaft. „Ich finde es sehr schade“, bekam der Coach stellvertretend von einem seiner Kicker gesagt. Diese Wertschätzung kann er seinen Kickern nur zurückgeben. „Die Jungs sind alle schwer in Ordnung und geben alles für den Verein.“ Doch es existieren auch handfeste Gründe, warum sich der Habacher wieder mehr auf seine Familie konzentrieren möchte. Seine drei Kinder sind sieben, vier und ein Jahr alt und hätten ihren Vater auch gern am Wochenende mehr um sich. „Es ist in letzter Zeit alles ein bisschen viel geworden“, räumt der 37-Jährige ein.

Seine Mannschaft wird er dann aber nicht aus den Augen lassen. „Ich bin davon überzeugt, dass irgendwann der Sprung in die Landesliga klappt.“ Wagner gibt sich hoffnungsvoll, dass vielleicht sein Nachfolger schafft, was er nicht zu Ende bringen konnte und wollte. Doch fertig hat Wagner noch nicht. Acht Begegnungen stehen in dieser Saison noch aus. Wenn alles optimal läuft, wären das 24 Punkte. Mit dieser Ausbeute ließe sich der zweite Platz noch einmal angreifen, der zur Relegation berechtigt. Sieben Punkte Differenz sind zwar kein Katzensprung, aber auch keine Reise zu den Sternen. „Es ist wichtig, dass wir in den letzten Spielen richtig Gas geben“, fordert er deshalb vollen Einsatz und ganze Hingabe von seinen Fußballern.