FC Penzberg Futsal: Klassenerhalt so gut wie sicher trotz zweistelliger Pleite
Konkurrenten verlieren auch
Foto oben. Bildrechte Andreas Mayr
Zehn Gegentore muss man erst einmal verdauen. Doch ein Blick auf die übrigen Ergebnisse lockerte die Stimmung der Penzberger bei der Heimfahrt erheblich auf.
Penzberg – Die Mainzer 0:7-Niederlage in Hamburg besiegelte praktisch den Klassenerhalt des FCP in der Futsal Bundesliga. Fünf Punkte liegt Penzberg vor den Mainzern, die nur noch zweimal antreten – und zwar gegen den Ersten und den Zweiten.
„Jetzt spricht alles für uns“, sagt Andreas Brunner. Da auch Tabellennachbar Düsseldorf eine Niederlage kassierte, hat Penzberg nächstes Wochenende sogar die Chance, einen Platz nach vorne zu rutschen, auf Rang sieben. Nicht ganz unwichtig mit Blick auf die Meisterrunde: Der Siebte trifft im Viertelfinale an Ostern auf den Zweiten, während es der Achte mit dem Spitzenreiter zu tun bekommt – also ziemlich sicher mit HOT05. „Die Mannschaft, die uns am wenigsten liegt, ein übermächtiger Gegner“, hält Trainer Brunner fest. Mit allen Mitteln möchte er verhindern, „sich das noch zweimal zu geben“.
1:10 verloren die Penzberger in Hohenstein-Ernstthal. 440 Kilometer fuhren sie. Bei der Ankunft empfingen sie zahlreiche Helfer. Später drückten über 400 Fans ins Sportzentrum, es gab einen VIP-Bereich für Ehrengäste, eine Videoleinwand, Sponsoren und viele Kinder, die in der Woche davor bei einem Futsal-Camp teilgenommen hatten. „Ein perfekter Bundesligastandort“, lobt Andreas Brunner. Über Jahre haben sie in Westsachen eine Futsalkultur entwickelt, die es nirgendwo in Deutschland gibt. Beim Aufwärmen verschlechterte sich die Penzberger Ausgangslage weiter. Samir Azizi klagte über eine Zerrung, bei Luis Fialho zwickte die Leiste. Maximilian Kalus verzichtete lieber gleich ganz auf einen Einsatz, weil wieder einmal sein Oberschenkel blockierte. „Alles ein bisschen hektisch“, so der FCP-Coach.
Der Horrorstart war dennoch mit nichts zu entschuldigen. Auf der Flipchart in der Kabine hatte der Trainer die wichtigsten Punkte für seine Kicker zusammengefasst. In den ersten 48 Sekunden missachteten sie zwei grob. Beim 0:1 übernahmen sie ihre Gegenspieler nicht wie besprochen, 20 Sekunden später ließ sich Penzberg zu riskanten Kurzpässen im Zentrum hinreißen, die Andreas Brunner untersagt hatte. Das 0:2 vernichtete alle Pläne der Penzberger, die sich ausgiebig auf das Rückspiel vorberietet hatten. Zum ersten Mal in dieser Saison habe sein Team „eine richtig schlechte Leistung“ geboten, merkt der Coach an.
Sämtliche Leistungsträger verdienten sich schlechte Zensuren. Lediglich Luis Fialho (sowie phasenweise Efe Kurtar) sprach Brunner frei. Der ärmste Mann auf dem Feld war Penzbergs Torwart Martin Maier. Die ersten vier Schüsse von HOT 05 schlugen in seinem Kasten ein. „Nicht einer war ansatzweise zu halten“, sagt sein Trainer, der von einem frustrierenden Tag sprach. Ein lichter Moment ermöglichte Patriot Lajqi sein Premierentor in der Bundesliga.
Brunner und sein Team müssten zur Kenntnis nehmen, „in welcher Liga wir uns befinden“. Nämlich in einer komplett anderen, in der es nur um den Ligaerhalt geht. Wenigstens spendeten die vielen Fans zum Abschied Trost und freuten sich auf ein baldiges Wiedersehen. Andreas Brunner entgegnete ihnen scherzhaft: „Hoffentlich erst nächste Saison.“ (Andreas Mayr)
Statistik
HOT 05 Futsal 10
FC Penzberg 1
Tore: 1:0 (1.) Klima, 2:0 (1.) Ribeiro, 3:0 (7.) Ribeiro, 4:0 (8.) Drees Rodrigues, 5:0 (19.) Wittig, 6:0 (24.) de Oliveira Costa, 7:0 (27.) Reznicek, 7:1 (34.) Lajqi, 8:1 (34.) Guardia, 9:1 (35.) Schulz, 10:1 (40.). Guardia. Schiedsrichter: Screiber (Düsseldorf).