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Autor Rabuser
Wolfratshausen ohne Chance – BCF „zweiter Sieger in allen Belangen“
Klare Niederlage für BCF in Bezirksliga Süd
Für das Ergebnis alleine wäre der Rückschlag passend. Die Art und Weise, wie es zustande kam, führt hingegen zur Bestürzung. Der BCF Wolfratshausen unterliegt dem 1. FC Penzberg mit 0:4 und wirft dabei Fragen auf, die selbst der Trainer nicht zu erklären vermag. „Zweiter Sieger in allen Belangen“ – als solche sah Tarkan Demir seine Elf am Samstag.
Die Farcheter fielen durch einen blutleeren Auftritt auf, der Spuren hinterließ. „Mit dieser Einstellung brauchen wir nicht nach Aubing fahren“, unkt Demir. Lustlosigkeit konnte als belastender Vorwurf ausgeschlossen werden. Demirs Analyse: Sein Team habe „einen schwachen Tag“ erwischt. Aber gleich sämtliche Spieler? Jein. Zwei Spieler verortete man im Bereich der Normalform. Demir nannte Fatih Kocyigit, weil der „alles probiert hat“.
Wolfratshausener Spiel merkwürdig entschleunigt
Unfair wäre harsche Kritik aber auch gegenüber Luca Hölting. Dem Schlussmann war kein Fehler anzulasten. Der Rest schien trotz strahlenden Sonnenscheins vom Herbstblues infiziert. „Wir waren einfach schlecht“, betonte der Coach noch einmal.
Insoweit rätselhaft, da während der Woche zweimal mit knapp unter 20 Leuten und guter Grundstimmung geübt wurde. Am Spieltag aber fehlte der Spaßfaktor. Das Annehmen und Behaupten des Balles fiel zumeist einer merkwürdigen Entschleunigung zum Opfer. Zudem wurden die Bälle wahllos nach vorne transportiert. Beim 0:1 hielt Manuel Spreiter ein Schläfchen, als der Einwurf an ihm vorbei zu Jonas Kirschner gelangte, dessen Hereingabe Dennis Grgic per Kopf, ungeachtet seiner Begleiter Alex Bares und Leo Lajqi, im Netz unterbrachte.
Am Ende wird Wolfratshausen vorgeführt
0:1 zur Pause wäre vielleicht noch händelbar gewesen. Doch mit der letzten Aktion nahm sich der BCF endgültig aus der Partie. Nach einem Ballverlust stand Ugurkan Verep am Sechzehner zentral gegen drei Farcheter. Trotzdem landete der Ball im Tor. „Der Spieler mit dem geringsten Gewicht auf dem Platz gewinnt den Pressball gegen drei Verteidiger“, verstand Demir die Fußballwelt nicht mehr. Sein Urteil im Hinblick auf zwei Distanzschüsse von Spreiter und Musti Kantar: „In der ersten Halbzeit haben wir wenigstens noch versucht, gefährlich zu werden.“
Impliziert freilich die komplette Abkehr vom Matchplan im zweiten Abschnitt. Schnell machte Penzberg mit einem schnittigen Eckball von Sepp Siegert und dem Hinterkopf-Wischer von Kirschner alles klar. Denn düpierten Verep und Samir Neziri die Farcheter Rappelkiste auch noch an der Grundlinie, woraufhin Franz Fischer mit der Hacke abschloss. Entsprechend frostig war Demirs Mimik. „Wir müssen schauen, dass wir uns irgendwie in die Winterpause retten.“