Simon Ollert startet beim FC Penzberg: „Ich möchte gerne etwas aufbauen“
Ex-Profi im Interview
Der 1. FC Penzberg geht neue Wege. Mit Simon Ollert verpflichtete der Bezirksligist einen ehemaligen Profi, einen 25-Jährigen und der erst zweite gehörlose Kicker im Bezahlfußball.
Penzberg – Vor dem Trainingsstart am kommenden Freitag hat sich Andreas Mayr mit dem neuen FC-Trainer unterhalten. Über seine ersten Schritte als Seniorentrainer, über sein junges Alter. Und über seine Ziele mit Penzberg.
Herr Ollert, Sie haben in Pfeffenhausen erste Erfahrungen als Coach im Männerbereich gemacht. Warum ging’s nicht weiter?
Ich hab’ aus eigenen Stücken meinen Posten zur Verfügung gestellt, weil es mit meinem Trainerjob in Ingolstadt nicht mehr vereinbar gewesen ist. Teilweise stand ich wochenlang von Montag bis Sonntag auf dem Fußballplatz, Dienstag und Freitag sogar doppelt, da ich nach dem Training in Ingolstadt oft weitergefahren bin nach Pfeffenhausen. Ich bin dem Verein bis heute für die Möglichkeit dankbar, durfte meine ersten Erfahrungen sammeln und bin nach wie vor mit dem ein oder anderen in Verbindung.
Wichtig ist nur, dass jeder Trainer authentisch und seinen Prinzipien treu bleibt.
Wie sind Sie nach Ingolstadt gekommen?
Ich habe mich mit dem Sportlichen Leiter Roland Reichel, den ich noch aus meiner aktiven Zeit in Ingolstadt kenne, ausgetauscht und dadurch kam es dann dazu, dass ich dort als Co-Trainer in der U15 angefangen habe.
Was haben Sie bei der U15 an einem Top-Standort mitgenommen, das eventuell auch für den Männerbereich hilft?
In der Hinrunde konnte ich als Co-Trainer viel aus dem Hintergrund heraus mitnehmen, da wir als Trainerteam sehr viel kommuniziert haben. Die Arbeit mit meinem Trainerteam Max Gärtner und Martin Giermeier war richtig harmonisch und hat extrem viel Spaß gemacht. Dadurch habe ich unter anderem gelernt, dass das Miteinander, speziell im Trainerteam und in der Vorstandschaft, extrem wichtig ist. In der Rückrunde wurde der Max zur U17 hochgezogen und ich habe dann gemeinsam mit dem Martin interimsmäßig den Trainerposten in der U15 übernommen. Diese Zeit von Vorbereitungsstart bis heute war ebenso extrem lehrreich in den Bereichen Trainingsgestaltung, Spieltagssteuerung, Orga et cetera Grundsätzlich spielt es keine Rolle, ob man im Jugendbereich oder Herrenbereich als Trainer arbeitet. Wichtig ist nur, dass jeder Trainer authentisch und seinen Prinzipien treu bleibt.
Sie sind zurück in der Region: Wie kam’s zur Rückkehr?
Ich ziehe aus familiären Gründen mit meiner Freundin wieder nach Saulgrub.
Der Verein hat eine solide Basis, auf die man aufbauen kann und ich möchte dabei helfen, dass diese Basis auch in Zukunft weiter wächst.
Und der Kontakt mit Penzberg?
Über einen ehemaligen Trainer und Bekannten kam der Kontakt zu Penzberg zustande und dann haben sich Jürgen Seifert und Foti Roumbos bei mir gemeldet. Unser erstes Gespräch war dann sehr harmonisch und somit kam es dann zu weiteren Gesprächen.
Was imponiert Ihnen am FC?
In erster Linie möchte ich betonen, dass ich die offene und ehrliche Art der Verantwortlichen in Penzberg sehr schätze. Ich habe einfach gemerkt, dass sie den Verein nach vorne bringen wollen, ohne verrückte Dinge zu machen. Der Verein hat eine solide Basis, auf die man aufbauen kann und ich möchte dabei helfen, dass diese Basis auch in Zukunft weiter wächst.
Glauben Sie, dass Ihr junges Alter ein Problem ist? Wie verschaffen Sie sich Respekt gerade gegenüber den älteren Führungsspielern?
Nein, das denke ich nicht. Das Alter ist nur eine Zahl. Wichtig ist der Umgang mit den Spielern und mit der Mannschaft. Ich möchte den Spielern neue Perspektiven öffnen, ihnen Möglichkeiten mit an die Hand geben. Ich bin der Überzeugung, dass man alle Spieler, auch die älteren Führungsspieler, als Trainer und Mensch überzeugen muss.
Für mich steht nur fest, dass ich als Sportler und Trainer immer das Maximale herausholen möchte.“
Wie sieht Ihre Idee von Fußball in Penzberg aus?
Meine Idee von Fußball ist eine mutige Spielweise mit der vollen Überzeugung, niemals aufzugeben. Die Mannschaft soll mit einem klaren Plan befreit aufspielen und Fehler machen dürfen, weil genau aus diesen Fehlern entwickeln sich Fußballer weiter. Für mich zählt auch die mannschaftliche Geschlossenheit und der Respekt gegenüber den Schiedsrichtern und Gegnern.
Hatten Sie mit Ihrem Vorgänger Kontakt?
Nein. Aus Respekt vor der laufenden Saison wollte ich den jetzigen Trainer noch nicht kontaktieren. Ich möchte, dass Martin seine Saison anständig zu Ende bringen kann, denn schließlich hat er auch die letzen Jahre sehr gute Arbeit in Penzberg geleistet.
Erzählen Sie von Ihren ersten Tagen beim FCP.
Mir ist aufgefallen, dass es sehr viel Spaß macht, mit den Verantwortlichen zusammenzuarbeiten. Wir stecken gerade mitten in den Planungen zur neuen Saison. Am 17. Juni geht’s los mit dem Training. Bis dahin haben die Jungs von mir einen Laufplan bekommen.
Wie sehen Ihre Ziele mit Penzberg aus?
In erster Linie möchte ich gemeinsam mit den Verantwortlichen eine tolle Truppe aufstellen, den Spielern meine Spielphilosophie näher bringen. Und dann werden wir sehen, wohin uns die Reise führt. Für mich steht nur fest, dass ich als Sportler und Trainer immer das Maximale herausholen möchte.
Die Vorstandschaft und ich haben uns auf eine langfristige Zusammenarbeit geeinigt.
Was ist drin mit dem Team?
Mit der Mannschaft wollen wir auf alle Fälle vorne mitspielen. Es wird aber seine Zeit dauern, bis wir das System eingefleischt haben. Das wird ein Prozess. Deswegen schauen wir einfach, dass wir vorne dabei sind. Was rauskommt, sehen wir dann schon. Wir freuen uns riesig auf die Liga, das wird eine coole Liga.
Wie lang möchten Sie hier bleiben?
Die Vorstandschaft und ich haben uns auf eine langfristige Zusammenarbeit geeinigt, weil ich gerne etwas aufbauen und neue Projekte anstoßen möchte. Wie es dann kommt, kann man im Fußball leider nie wissen, was aber auch das Schöne an diesem Sport ist.
Fragen: Andreas Mayr
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